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40 Jahre ZGAP für den Erhalt wenig bekannter, aber hochbedrohter Arten ohne Lobby

Am 09.04.1982 wurden wir als gemeinnütziger Verein in München von einer kleinen Gruppe Artenschutzenthusiasten gegründet. In kurzer Zeit haben wir uns zu einem schlagkräftigen Akteur im internationalen Artenschutz entwickelt.

Das erklärte Ziel: hochbedrohte aber unbekannte Tierarten zu schützen und ihren Erhalt zu sichern. Eine Zielsetzung, die seither nichts von ihrer Aktualität verloren hat, wie es uns die jährlich steigende Zahl von Anträgen und Hilfsgesuchen deutlich zeigt.

Damit möchten wir gerade im Hinblick auf die Zunahme an Naturkatastrophen und Krisenherden eine besondere Signalwirkung geben. So unterstützen wir weitere Maßnahmen zum Erhalt dieser „ZGAP-Arten” sowie die wichtige Arbeit der von uns mit aufgebauten Erhaltungszuchtstationen.

In 2022 unterstützen wir mit unserem 40 jährigen Jubiläum 10 Projekte extra, um ein Signal zu setzen. Es handelt sich um bereits etablierte Projekte, die entscheidend zum Artenschutz beitragen.

Ihre Aktivitäten möchten wir mit unseren Spenden verstärken. Was diese Projekte machen, wer dahinter steckt und was sie bereits erreicht haben, und was sie noch alles vorhaben, haben sie uns in Videobotschaften zusammengestellt.

Das möchten wir mit allen teilen, und erhoffen uns damit, dass noch mehr Menschen diese Projekte unterstützen. Wer möchte, kann diese Videos mit anderen teilen, sie kommentieren oder auch finanziell über die ZGAP unterstützen.

Alle Videos finden sich weiter unten nach diesem Text. Die nebenstehende Grafik gibt einen Überblick über diese Projekte.

Viel Spaß beim Anschauen und Teilen!

Sie können mit einer Spende auch zum Gelingen dieser Projekte beitragen. Alle Details hierzu finden Sie unter „Spenden & Helfen“.

Videogrüße und Einblicke in die Projekte

1. Buschmannhase; Südafrika

Projektpartner: Environmental Wildlife Trust
(1.Bunolagus monticularis.ZAF.1998-4541)

2. Pakarana; Kolumbien

Projektpartner: Sociedad Columniana de Etnobiología
(1.Dinomys branickii.COL.2004-4596)

3. Goldkopflangur; Vietnam

Projektpartner: Zoo Leipzig
(1.Trachypithecus poliocephalus poliocephalus.VNM.2000-4517)

4. Ekuadoramazone; Ecuador

Projektpartner: Fundación Jocotoco
(2.Amazona lilacina.ECU.1984.FBP.SPS-4667)

5. Rotsteißkakadu; Philippinen

Projektpartner: Katala Foundation Inc.
(2.Cacatua haematuropygia.PHL.1991.SPS.FbP-4503)

6. Salvadori-Weißohrsittich; Brasilien

Projektpartner: Aquasis
(2.Pyrrhura griseipectus.BRA.2007.FbP.SPS-4529)

7. Berghuftiere; Tadschikistan

Projektpartner: ANCOT
(7.Caprinae.TJK.2008-4613)

8. Scharnierschildkröten; Deutschland

Projektpartner: Allwetterzoo Münster
(8.IZS.DEU.1998-4579)

9. Prinz-Alfred-Hirsch, Visayas-Mähnenschwein, Hornvögel; Philippinen

Projektpartner: Talarak Foundation Inc.
(8.Talarak.PHL.2014-4680)

10. Prigen Conservation Breeding Ark; Indonesien

Projektpartner: KASI Foundation, Taman Safari Group
(8.Taman Safari.IDN.2014-4697)

Zur Geschichte der ZGAP

Die ZOOLOGISCHE GESELLSCHAFT FÜR ARTEN- UND POPULATIONSSCHUTZ e.V. (ZGAP) wurde 1982 von einer kleinen Gruppe engagierter Naturschützer rund um Roland Wirth in München gegründet.

Damals hatten viele weder je etwas vom philippinischen Prinz-Alfred-Hirsch gehört, noch war er in einer "Roten Liste" bedrohter Arten geführt, als die ZGAP sich 1984 für diese Tierart zu interessieren begann - obwohl sie, wie Nachforschungen ergaben, am Rande der Ausrottung stand. Die Hirschart war einfach „in Vergessenheit geraten“.

Seither hat die ZGAP mit anderen Fachleuten intensiv an einem Rettungsprogramm für den Prinz-Alfred-Hirsch gearbeitet, das mit eigenen Finanzmitteln und  durch Unterstützung verschiedener Zoos in Europa, Australien und den USA gestemmt wird. In enger Zusammenarbeit mit der philippinischen Regierung entstand 1990 ein Erhaltungszuchtprojekt für diese Hirschart. Der derzeitige Zuchtbestand ist auf über 110 Tiere angewachsen.

Auf den Philippinen haben sich seit diesem Flaggschiffprojekt zahlreiche weitere Aktivitäten der ZGAP für seltene Tierarten entwickelt.

So halfen wir bei der Initiierung eines Projektes zur Erforschung der bedrohten, bis katzengroßen Borkenkletterer, die zu den größten und interessantesten Nagern der Welt zählen.

Die Erhaltungsmaßnahmen für Hirsche und Borkenkletterer sowie zusätzliche Aktivitäten für Flughunde, das Visayas-Mähnenschwein, den Rotsteißkakadu, Nashornvogelarten, Dolchstichtauben, den Philippinen-Uhu oder Segelechsen werden langfristig gefördert.

In Vietnam führte die ZGAP in enger Zusammenarbeit mit der Weltnaturschutzunion (IUCN) - als erste Naturschutzorganisation überhaupt - eine Suche nach bedrohten Primaten durch.

Projekte zunächst kleineren Umfangs zur Rettung des Tonkin-Goldaffen im Na Hang-Schutzgebiet und für den Goldkopf- oder Cat Ba-Langur wurden 1998 bzw. 2000 auch auf Grund unserer Initiative begonnen und werden in Zusammenarbeit mit weiteren Naturschutzpartnern ebenfalls langfristig durchgeführt.

In Kooperation mit dem Allwetterzoo Münster schuf die ZGAP im Jahr 2003 das "Internationale Zentrum für Schildkrötenschutz" - eine weltweit einmalige Station zur Erhaltungszucht kritisch bedrohter asiatischer Schildkrötenarten. Mit die seltensten Schildkrötenarten konnten hier zum Teil als Welterstzuchten und wiederholt zur Nachzucht gebracht werden.

Die Initiative der ZGAP, selbst in politisch oft instabilen Regionen am Horn von Afrika den Bestand bedrohter Huftiere zu erfassen und damit Basisdaten für künftige Schutzkonzepte zu schaffen, fand international hohe Anerkennung. Beobachtungen und Bestandszahlen endemischer Antilopenarten wie zum Dibatag in Südostäthiopien und zur Beira-Antilope in Dschibuti wurden in verschiedenen Surveys seit 1997 erfasst. Maßnahmen zum Schutz der letzten Somali- oder Swaynes-Kuhantilopen in einem nur sehr kleine Rückzugsgebiet in Zentral-Äthiopien wurden angeregt. Eine durch uns initiierte Studie zum unkontrollierten Wildtierhandel in Somalia erzeugte internationale Aufmerksamkeit für dieses massive Artenschutzproblem.